Das Medical-Team des HBW Balingen-Weilstetten und die Orthopädietechnik Schlather in Balingen boten am 22. November einen Einsteiger-Tapekurs an, in dem physiotherapeutischer Teambetreuer des HBW Wolfgang Kremer, Teamarzt Dr. Jörn König und Othopädietechnikmeister der Firma Schlather Jochen Decker den richtigen Umgang mit Tape und Eis demonstrierten. Die Nachfrage bei den umliegenden Sport- und insbesondere den Handallvereinen war so groß, dass am darauffolgenden Samstag, den 29. November, ein weiterer Kurs veranstaltet wurde. Auch vier Interessenten aus der Handballabteilung der TG nahmen an diesem teil: A-Jugendtrainer und Sportlicher Leiter der Herren 1 Hans-Peter Mink, Dennis Cebulla als aktiver Spieler der Herren 1, Carmen Kellerer als D-Jugendtrainerin und aktive Spielerin der Damen 2 und Harrina Obenaus, die gleichzeitig Schiedsrichterin für die TG, Mini-Trainerin und aktive Spielerin bei den Damen 2 ist.
Der Kurs startete mit einer knappen, allgemeinen Einführung zum Thema Sport und Fairness. Quintessenz und oberstes Gebot ist: Gesundheit steht über dem sportlichen Erfolg! Anschließend referierte Dr. König über das richtige Verhalten bei Sportverletzungen, denn eine gute (Erst-)Versorgung ist für den Heilungsprozess und insbesondere auch dessen Dauer wesentlich. Hierzu wurde unter anderem das PECH-Prinzip erläutert. Dieses steht für Pech, Eis, Kompression und Hochlagern. So schwer es jedem Sportler und auch den Trainern und Mitspielern fällt, sollte eine Pause unbedingt und in der nötigen Dauer eingehalten werden. Das Medical Team ist sich einig: „Kein Spieler ist so wichtig, dass dies die Gefährdung dessen Gesundheit rechtfertigt." Gerade bei Jugendspielern stehen hier auch besonders Eltern und Trainer in der Verantwortung, dies konsequent durchzusetzen. Die Referenten wiesen auch auf mögliche Fehler bei der Versorgung hin, so z. B. dass bei der Kältetherapie direkter Hautkontakt mit dem Eis stets vermieden werden sollte und dass bis auf wenige Ausnahmen die Kältetherapie ununterbrochen ca. 20-30 Minuten angewendet werden sollte, da eine kurze Anwendung das Gegenteil des gewünschten Effekts erzielt. Bei den meisten Verletzungen kann man das Eis auch direkt in den Kompressionsverband mit einbinden. Durch einen Kompressionsverband entsteht ein äußerer Druck, der schwellungshemmend und schmerzlindernd wirkt, zusätzlich hilfreich ist dabei das Hochlagern. Bei allem gaben die Referenten gute Tipps und beantworteten und boten Diskussionsmöglichkeiten für jegliche Fragen der Teilnehmer. Um eine gute Erstversorgung zu gewährleisten, ist das dazu nötige Material Voraussetzung. Eine Notfalltasche mit dem richtigen Inhalt sollte jede Mannschaft besitzen und immer dabei haben - eben nicht nur beim Spiel, sondern gerade auch im Training, da sich hierbei erfahrungsgemäß die meisten Spotverletzungen und -unfälle ereignen. Dr. König erläuterte den Teilnehmern an Hand seines Notfallkoffers, was in so einer Tasche oder Koffer auf jeden Fall drin sein sollte und was sonst noch hilfreich sein könnte. Schließlich bekam jeder Teilnehmer sogar noch eine Liste mit nach Hause.
Das Tapen an sich wurde durch das Prinzip von Vorführung und Nachahmung erlernt. Das Fußtape führte Wolfgang Kremer Schritt für Schritt vor und die Teilnehmer durften ebenfalls etappenweise jeden dieser Schritte mit dem dazu für jeden Teilnehmer ausreichend zur Verfügung gestellten Material selbst tapen, wobei ihnen das Team hilfreich zur Seite stand. Die Feinheiten beim Tapen werden erst durch zahlreiche Übung erlernt und verbessert, doch die Technik wurde im Kurs so gut erlernt, dass dies nun jeder für sich selbst Zuhause tun kann. Ebenso war es bei den verschiedenen Fingertapes, die das Team auch noch zeigte. Damit war der Kurs an seinem Ende angelangt und die Teilnehmer konnten nun noch Einzelfragen stellen, auf Nachfrage wurde das Fuß- oder Fingertape noch einmal gezeigt und schließlich nahm sich das Team auch noch Zeit für Einzelpersonen/ -gruppen und ihre Fragen und Probleme und gab auch hier sehr wertvolle Tipps. Der Einsteiger-Tapekurs ist insgesamt sehr informativ und hilfreich.
Wir vier Kursteilnehmer aus der TG sind uns einig: Dieser Kurs ist die Zeit und das Geld auf jeden Fall Wert. Für nur 20 Euro Teilnahmekosten war das Material zum Tapen gestellt, ein kompetentes und hilfsbereites Referenten-Team und sogar noch Getränke, Kaffe und Brezeln in der Pause enthalten. Wir haben im Umgang mit Sportverletzung viel Neues und Wissenswertes erfahren. Einiges wussten wir auch schon zuvor, doch der Kurs hat eine gewisse Sicherheit gefördert, um bei einer Verletzung zu handeln und die Verantwortung noch einmal bewusst vor Augen geführt, die sich jeder Spieler selbst und den anderen Mit- wie Gegenspielern auf dem Feld als natürlich auch den eigenen und betreuten Kindern und Jugendlichen gegenüber hat und deshalb können wir einen solchen Kurs für alle Sportler, Trainer und sonstigen Beteiligten nur empfehlen.
Weitere Bilder vom Tapekurs gibt es hier .
Carmen Kellerer
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